Samstag, 7. November 2020

Aufnahmestopp 2020

 Hallo liebe Freunde der Wildtierhilfe. 


Dieses Jahr war anders als die letzten Jahre, denn die Pandemie hat uns ordentlich im Griff gehabt. 

Wir verhängen bis auf weiteres einen Aufnahmestopp 


2020 - Eine Bilanz 

Im Frühjahr konnten wir einige kleine Eichhörnchen aufziehen und in Kooperation mit dem Nabu Gifhorn auch erfolgreich wieder auswildern. 

Außerdem hatten wir den kleinen Rotfuchs Hänky zu Gast. Hänky wurde leider mit einer Lähmung der Hinterhand aufgefunden, von der wir hofften, dass sie nur vorrübergehend bleiben würde. Auf den Röntgenbildern war nichts zu sehen, also versuchten wir es einige Zeit. Leider blieb und der Erfolg jedoch verwährt, sodass wir Hänky leider gehen lassen mussten. 

Nach einigen Gesprächen mit erfolgreichen Fuchsaufzuchtstationen sowie einem Schliefenwart gehen wir mittlerweile davon aus, dass Hänky einem Herzwurmbefall zum Opfer gefallen ist. 

Nach der sehr kostenintensiven Behandlung des kleinen Fuchses haben wir uns dazu entschlossen, die Wildtierhilfe bis auf wenige Ausnahmen vorerst zu "schließen". 

Wir hatten noch zwei schwerstkranke Igel zu Gast, die es leider nicht geschafft haben. 

Weitere wilde Patienten hatten wir 2020 bisher nicht. 


Die Psyche und das liebe Vieh 

Wie viele andere aus der Szene auch, waren wir sehr erschüttert über die Bilder aus der ehemaligen Wildtierhilfe Schöppenstedt. Dort schienen einige Dinge beachtlich aus dem Ruder zu laufen und letztendlich zu viele Tiere auf zu wenig Kapazitäten bei zu euphorischem Engagement zusammenzukommen. 

So traurig die Bilder auch waren, demonstriert es meines Erachtens nach nicht nur die Überforderung einer einzelnen Person, sondern ein Grundsatzproblem des Konzeptes Wildtierhilfe. 

Auch wir waren, trotz deutlich weniger Patienten, oft an einem Punkt, der neben einem normalen Arbeitsalltag schwer händelbar war. Weniger die Auslastung mit Patiententieren, sondern viel mehr der psychische Druck, den Finder und andere Tierfreunde einem machen, scheint einen irgendwann zu zerbrechen. 

Ständig erreichbar sein, unfreundliche Leute am Telefon. 

Nein, bringen kann ich nicht, sie müssen das Tier schon abholen. 

Wie ich soll mit dem Igel zum Tierarzt fahren, wenn er eine Fleischwunde hat? Ne, das können schön Sie machen, sonst muss ich das ja bezahlen! 

Sie müssen schnell kommen und ein Tier aus dem Zaun freischneiden. - Ich habe 40 Minuten Anfahrt, das schaffen sie selber wenn das Tier unverletzt ist! - Neeee, ich fass das Biest nich an! 

Nur ein kleiner Auszug aus den Gesprächen, die ich dieses Jahr wieder führen durfte. 


Aktueller Stand 

Aufgrund der Pandemie und den oben bereits angesprochenen Gründen hielten wir es für das beste, uns vorerst aus dem "öffentlichen" Wiltierhilfe Business zurückzuziehen. 

Wir haben viel Geld, viel Zeit und viel Liebe in unsere kleinen Patienten investiert. Eine extra "Behandlungsküche" und einen Überwinterungsraum ausgestattet und uns mit massenweise Equipment und teuren Medikamenten sowie Futtermitteln ausgestattet. 

Und trotzdem ist man einfach immer der Blöde. Das konnten und wollten wir uns einfach nicht geben, neben all dem Ärger, Stress und Troubel, den 2020 für uns ohnehin schon bereit hielt. 

Daher gilt bis auf weiteres ein Aufnahmestop


Ausnahmen bestätigen die Regel

Vor einigen Wochen sind 3 kleine Kätzchen gebracht worden, die bei uns in der Umgebung hilflos und ohne Mutter von der Landstraße gesammelt wurden. 

Alle drei (2w/1m) sind wohlauf und vom Tierarzt durchgecheckt. Bis auf einen leichten Infekt, der jedoch mit einer kurzzeitigen Medikamentengabe gut in den Griff zu bekommen war, war nichts festzustellen. Lediglich Curby musste aufgrund eines etwas tränenden Auges noch einige Tage Augentropfen bekommen. 

Schnurrsula, Quinie und Curby sind also wohl auf und toben und spielen, wie es sich für junge Kätzchen gehört. 

Nach eifriger Überlegung und nachdem wir uns sehr in die drei Terroristen verliebt haben, dürfen alle drei Kätuzchen auch zukünftig bei uns bleiben und bekommen einen Platz auf Lebenszeit. Den Winter werden sie noch drinnen bei uns im Haus verbringen, bevor sie dann ab dem nächsten Frühjahr draußen ihren neuen Job als Mäusefänger im Schafstall antreten dürfen. 




Montag, 10. Februar 2020

Möglichkeiten unserer Wildtierhilfe


Möglichkeiten unserer Wildtierhilfe


Wir sind keine hauptberufliche Station eines großen Vereins. Ich kümmere mich meist alleine um die Pfleglinge und das neben meinem Forstwissenschaftsstudium. Darum müssen wir diese Saison sehr darauf achten, was wir für Kapazitäten haben und welche Pfleglinge wir aufnehmen können.


Im letzten Herbst hatten wir eine regelrechte Igelflut. Und viele Igel, die bei mir landeten, hätten sehr gut auch, mit informeller Untertützung unsererseits, von den Findern selbst durchgebracht werden können.


Um eine Überbelastung zu verhindern und den Tieren, die wirklich meine Hilfe brauchen, auch helfen zu können, müssen wir diese Saison ein wenig selektieren.


Wir haben wie gesagt nur begrenzte Platz- und Zeitkapazitäten und auch finanziell werden wir ausschließlich von Spenden unterstützt oder zahlen die Ausgaben selbst.



Telefonische Beratung


Wir bieten selbstverständlich für Igel weiterhin eine telefonische Beratung!! Im Raum Braunschweig können wir auch bei Bedarf bei der Vermittlung zu einem wildtierkundigen Tierarzt helfen.


Bei Fällen von Verletzten Igeln im Raum Helmstedt können wir im Zweifel auch gern nach Absprache über das Tier drüberschauen und mit dem Finder zusammen entscheiden, wie am besten weiter zu verfahren ist.


Momentan können wir jedoch keine Igel "stationär" aufnehmen.
Wie sich die Situation im Herbst zur Igelsaison dann wieder darstellt, geben wir hier gern wieder bekannt.



Wildtier-Taxi


Da wir unter der Saison mit der Pflege der Zöglinge (neben unserem normalen Leben) sehr ausgelastet sind, können wir leider nicht jeden Notfall selber abholen oder hin- und herfahren.
Nach telefonischer Absprache können angemeldete Notfälle uns aber Tag und Nacht gebracht werden!



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Stationäre“ Aufnahme und Aufzucht von Jungtieren


Momentan richten wir uns gerade wieder darauf ein, im bevorstehenden Frühjahr erneut Jungtiere zu päppeln. Dabei legen wir unser besonderes Augenmerk auf Eichhörnchen.
Aber auch bei Kaninchen- oder Bilchjungtieren etc können Sie uns gern telefonisch kontaktieren.


Aufgrund von Krankheitsübertragungen und Hygienebedingungen (welche wir als Privatstation sehr ernst nehmen) können wir in der Saison der Jungtieraufzucht keine kranken Carnivoren stationär aufnehmen, dafür fehlen uns leider die Möglichkeiten.
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Hühnervögel und Entenjunge


Verletzte oder verwaiste Hühnervögel oder Entenjunge können wir in Ausnahmefällen bei uns unterbringen.
Das gilt übrigens auch für Nutz- oder Ziergeflügel: In Ausnahmefällen haben wir auch ab und an einen Endplatz für solche Kandidaten. Unser Laufentenmann Willy kam so zu uns ?
Bitte telefonische Absprache!



Wildvögel


Für die Betreuung von Vögeln (insbesondere Mauersegler oder andere Insektenfresser) sind wir nicht ausgelegt.


Übergangsweise können wir einzelne Tiere in Ausnahmefällen unterbringen. Eventuell auch an eine andere Pflegestelle weitervermitteln.
Einen "Notvorrat" an Heimchen haben wir auch da.


Allerdings sind wir keine Dauerlösung für die Aufzucht von Wildvögeln.



Verletzte und verwaiste Tauben


Ebenfalls nicht ausgelegt sind wir für die Aufzucht von Taubenjungen oder die Betreuung von kranken Tauben.


Bitte kontaktieren Sie bei einem Taubennotfall eine zuständige Stadttaubenhilfe.



Greifvögel und Eulen


Für die Aufnahme und Aufzucht von Greifvögel gelten besondere gesetzliche Auflagen!
Bitte den zuständigen NABU kontaktieren!